Zurück aus der Winterpause

Nach knapp 4 Monaten stehe ich wieder neben meiner Maschine. Die Angst ist riesig. Irgendwie fühlt es sich nach wie vor fremd an. Ich habe das Gefühl ich fange wieder von vorne an. Alles ist vergessen.

Nach einigen Fahrten klappt das Anfahren und Anhalten relativ gut. Nach einigen Rückschritten und Umfallern vor der Winterpause kann ich wenigstens wieder eine Acht fahren. Ich habe grosse Mühe mit dem Gewicht der Maschine. Die kleinste Verlagerung und die Maschine ist nicht mehr zu halten.

Zwischenzeitlich habe ich noch den Sattel ausgenommen und dadurch wieder einige Zentimeter gewonnen. Die Angst beim Losfahren ist unverändert da.

Zum Glück hat mein Partner so eine Engelsgeduld. Ich zweifle echt ab und zu an mir und meinen Fähigkeiten. Autofahren klappt ja auch, aber da kann ich nicht umfallen. Habe mir den Einstieg echt leichter vorgestellt vor allem wenn man anderen zuhört welche bei der ersten Tour schon grosse Pässe erklimmen.

Zum Glück hat es bei uns in der Nähe eine so super Gewerbegebiet wo man so schön üben kann. Ich fühle mich zwar sicherer als bei meiner ersten Ausfahrt aber irgendwie ist man immer noch einwenig unsicher wegen dem Gewicht. Es wäre alles einfacher wenn man weiss, dass man die Maschine wieder aufstellen kann wenn sie fällt, aber so ist man immer irgendwie unsicher. Obwohl es zwar Techniken gibt für das Aufstellen von Motorräder und es sollte auch für eine kleine Person machbar sein, aber die Maschine nun extra auf den Boden legen möchte ich nun auch nicht.

Wenigstens habe ich nun endlich das Zusammenspiel mit der Kupplung und dem Gleichgewicht verstanden. 🙂

Zurück im Gewerbegebiet

Nach meine Ausfahrt haben wir uns aus Sicherheitsgründen dazu entschieden wieder im Gewerbegebiet zu fahren und zu üben. Es ist einfach zu gefährlich.

Die erste Ausfahrt

An die kann ich mich noch ganz genau erinnern.

Ich habe wieder dieses Angstgefühl und zittere am ganzen Körper. Schliesslich geht es los. Das Losfahren ist das Schlimmste für mich. Losfahren und Anhalten. Fahren geht aber Losfahren und Anhalten. Schon bei der ersten Kurve bin ich sehr wackelig unterwegs. Bei der zweiten Kurve, einer Rechtskurve, brauche ich mehr Platz als meine eigene Fahrspur. Zum Glück habe ich aktuell kein Auto welches entgegen kommt. Einwenig auf der Landstrasse rumgurken und dann ab auf die Schnellstrasse. Da kommt wenigstens keiner mehr entgegen und man kann einfach mal fahren.

Meinen Partner suche ich jeweils im Rückspiegel. Ist schon beruhigend wenn da noch jemand da ist. Ich bin sehr nervös und habe richtig angst, dass ich die Maschine hinlege, da sie doch sehr schwer ist.

Bei einer Tankstelle passiert es dann. Beim Losfahren fällt mir die Maschine auf die rechte Seite. Zum Glück ist nichts passiert aber nun bin ich noch nervöser als vorhin.

Die Rückfahrt geht dann problemlos und ich bin froh wieder zu Hause zu sein.

Die ersten Fahrversuche

Endlich ist der grosse Moment da und man setzt sich auf das Motorrad. Will man das wirklich? Kommt das gut? Es ist ein sehr unangenehmes Gefühl den Boden nicht vollständig zu erreichen. Dazu kommt das Gewicht der Maschine.

Die ersten Fahrversuche sind wie beim Fahrradfahren-Lernen. Nur kleine Schritte und nur geradeaus. Kurven fahren geht noch gar nicht. Ich bin zwar schon Motorrad gefahren, aber schon lange nicht mehr und man fängt bei O wieder an.

Ich fühle mich total überfordert mit dieser Maschine und es fühlt sich an wie ein Fremdkörper.

Zum Glück habe ich einen sehr verständnisvollen Partner an meiner Seite, der mich da richtig unterstützt und mir Sicherheit gibt.

Spezielle Bikerschuhe für kleine Leute

Beim Mechaniker hat man festgestellt, dass man trotz Tieferlegung immer noch nicht auf den Boden kommt. Ein Rückschlag und man fragt sich, ob das jemals was wird. Doch mein Mechaniker hat eine Lösung welche schon mal was bringt. Es gibt von Daytona spezielle Schuhe für kleine Leute, welche dir einige Zentimeter schenken.

Es ist zwar immer noch nicht perfekt, aber jetzt berühre ich wenigstens mal den Boden.

Maschine tiefer legen

Damit ich aber endlich meine Füsse auf den Boden kriege, muss ich die Maschine tiefer legen lassen.

Dies habe ich bei einem Hondahändler gemacht. Bin aber von der Auswirkung ziemlich enttäuscht, da es nur einige Zentimeter ausmacht. Leider noch viel zu wenig für mich. Nun stehe ich da mit meinem Motorrad, welches tiefer gelegt ist, aber ich trotzdem noch nicht auf den Boden komme.

Langsam kommen die ersten Zweifel ob das wirklich so eine gute Idee ist mit dem Motorradfahren. Aber wo ein Wille ist, ist ja auch ein Weg.

Lernfahrausweis bestellen

Ich gebe ja zu … normalerweise macht man es in umgekehrter Reihenfolge. Zuerst den Lernfahrausweis und dann das Motorrad. Schliesslich möchte man ja Probefahren. Ich habe beides nicht gemacht. Für mich stand von Anfang an fest, dass es eine Honda sein muss und die CBF hat mir von Anfang an gefallen. Da musste ich nicht Probefahren, kam ja eh nicht auf den Boden.

Lernfahrausweis habe ich nach einigen Tagen erhalten. Nun habe ich ein Jahr Zeit die Prüfung zu machen. Kurse muss ich keine mehr belegen, werde aber trotzdem dann noch einen machen und Fahrstunden nehmen. Schaden kann es bekanntlich ja nichts, wenn man da nochmals was investiert.

Mottorad aussuchen

Bevor ich meinen Lernfahrausweis bestellt habe, habe ich mich nach einem geeigneten Motorrad umgeschaut. In meiner Grösse leider nicht ganz einfach, denn mit 155 cm gehöre ich nicht gerade zu den grössten Menschen.

Für mich war von Anfang an klar, dass es eine Honda sein muss, denn bekanntlich bleibt man seiner Marke ja treu und ich habe meine 125er Prüfung auf einer Honda Shadow absolviert. Somit war für mich klar, es muss eine Honda sein.

Schliesslich habe ich eine passende Maschine gefunden.

Ich habe mich sofort in eine wunderschöne Honda CBF verliebt. Leider einfach noch viel zu gross für mich 🙁 Meine Füsse berühren nicht mal annähernd den Boden 🙁

Im Nachhinein hätte es auch eine Kawasaki sein dürfen. Da gibt es ja bekanntlich auch tiefere Maschinen und ich hätte mir einen riesen Aufwand sparen können.